Nach einer guten Nacht mit erholsamem Schlaf im „Hotel Restaurant Bären“ sowie einem leckeren, stärkenden Frühstück fühlte die Bergziegenschnecke sich bereit für die zweite Etappe. Diese war zwar deutlich kürzer als jene vom Vortag, aber dafür warteten zahlreiche Höhenmeter auf die BZS.
Nach dem Start in Freudenstadt fuhr sie zunächst nach Alpirsbach. Dieser Ort ist insbesondere für das „Alpirsbacher Klosterbräu“ bekannt, weshalb die BZS die Bundesstraße für einige Schnappschüsse verließ und dabei auch einige zusätzliche Höhenmeter akzeptierte.
Das Wetter spielte auch an diesem Tag wieder freundlich mit. Und auf die „Arschrakete“ konnte die BZS verzichten, was das Radeln zusätzlich erleichterte. Durch Schenkenzell sowie an der Ruine Schenkenburg vorbei wurde Schiltach angesteuert. Von dort verlief die Strecke weiter nach Schramberg, wo am Ortsausgang eine Beschilderung das Herz der BZS höher schlagen ließ. Es wies 10 % Steigung aus auf einer Strecke von 4.000 m. Am Ende dieser Steigung wartete der Ort Hardt. Dieser Abschnitt dorthin war wirklich har(d)t, weshalb die BZS sich dort eine Pause und einen halben Liter Coca-Cola gönnte.
unten links: Schiltach / unten Mitte: Schramberg / unten rechts: Hardt
Von Schramberg über Hardt nach St. Georgen radelte die BZS abseits von Bundesstraßen, was ihr gut gefiel. Und dann hat sie auch stets einen Blick für kleine Schönheiten am Wegesrand wie beispielsweise blühende Blumen. Außerdem konnte sie immer wieder gut zu befahrene Radwege nutzen, was die Fahrt zusätzlich angenehmer gestaltete.
Nicht angenehm, sondern ziemlich anstrengend war hingegen jene Steigung, welche die BZS aus Triberg hinaus an den dortigen Wasserfällen, die leider von der Straße aus unsichtbar blieben, vorbei nach oben führte. Dieser Streckenabschnitt ist zwar neu asphaltiert, jedoch nahm ihm dieses nicht die ordentlichen Steigungsprozente.
Mit der Donauquellstadt Furtwangen lag noch eine zu durchfahrende Kleinstadt (knapp 10.000 Einwohner) auf der Route, bevor es erneut abseits von Bundesstraßen weiterging. Inzwischen war auch St. Märgen auf Hinweisschildern zu sehen gewesen, was darauf hindeutete, dass sich die BZS kontinuierlich ihrem Ziel näherte. Das steigerte die Motivation noch einmal. Durch Neukirch radelte die BZS in Richtung Glashütte. An einer Stelle, wo die Straße nach rechts abbog, verwies ein Schild auf die verbleibende Entfernung nach St. Märgen: 12 km!
Nun stellen wir uns ein gleichschenkeliges Dreieck vor, welches auf der Spitze steht. Über ca. vier Kilometer ging es zügig hinab zur Hexenlochmühle. Der BZS war vollkommen bewusst, dass sie die dabei verlorenen Höhenmeter hinter dieser Mühle würde zurückerobern müssen, weshalb sich die Freude über diese Abfahrt in Grenzen hielt. Der positive Aspekt: Die BZS hatte sich ihrem Ziel um weitere vier Kilometer genähert.
Als sie in der Steigung einmal anhielt, um in Ruhe zu trinken, und dabei zurückblickte, erkannte sie, dass die Steigung offenbar doch ein gutes Stück stärker war als die Optik beim Blick nach vorne vermittelte. Optische Täuschung? Egal, schließlich war auch diese Steigung gemeistert. An deren Ende traf die BZS auf die L 128. Ein Hinweisschild führte nach rechts in Richtung St. Märgen, so dass die BZS natürlich brav rechts abbog. Plötzlich vernahm sie, dass sie von einer sehr vertrauten Stimme gerufen wurde. Susanne stand auf dem Balkon und hatte ihre Bergziegenschnecke entdeckt, denn direkt gegenüber der Einmündung auf die L 128 befand sich das gebuchte Quartier „Landhotel Gasthaus Sonne Neuhäusle“. Die BZS hatte es dort nicht erwartet und war so sehr in ihrem Fokus auf den Ort St. Märgen, dass ihr dieses verborgen geblieben war. So blieben ihr nach 95 km mit gut 1.550 Höhenmetern 3,5 km in den Ort sowie 3,5 km zurück zum Quartier glücklicherweise erspart, was die BZS wirklich sehr, sehr erfreute. So endete diese zweitägige Tour nach insgesamt 245 km, was am Abend mit einem feinen Abendessen im „Landgasthof Bären“ in Zarten, dem ältesten Gasthof im Schwarzwald mit mehr als 500jähriger Tradition, gebührend gefeiert wurde.