Nach einem weiteren ausgiebigen Frühstück schaute sich die Bergziegenschnecke den Bereich zwischen Hotel und Landungsplatz noch einmal bei Tageslicht an. Überlingen hat eine schöne Promenade und dort u.a. ein interessantes Pflanzen- bzw. Kakteenhaus, wo Kakteen und Sukkulenten nach Erdteilen geordnet ausgestellt sind.
Sie ließ sich an diesem Morgen Zeit, denn es lagen nur noch ca. 85 km vor ihr. So verpasste sie sogar den vorgesehenen Checkout-Zeitpunkt ein wenig, was aber ohne Folgen blieb. Die Wetterprognose sah einen trockenen Tag voraus mit Höchsttemperaturen etwas über 15° C. Nun ja, trocken blieb es, aber gefühlt wurde die prognostizierte Temperatur leider nicht erreicht. Die kurze Hose passte dennoch.
Die Route führte die BZS grundsätzlich am Bodensee entlang, was jedoch nicht bedeutete, dass sie die ganze Zeit am Wasser entlang radelte. Die Strecke war abwechslungsreich, dabei durchaus wellig und mitunter etwas verwinkelt, um die Hauptverkehrsstraßen zu meiden. In Meersburg wurde die BZS mal kurz in die Oberstadt geleitet, was für ein paar Höhenmeter sorgte. Weiter fuhr sie dann nach Immenstaad – Friedrichshafen – Kressbronn nach Wasserburg. Was beeindruckte sie dabei am meisten? Der Obstanbau in dieser Region. Unmengen von Äpfeln warteten dicht an dicht noch darauf, geerntet zu werden. Vor allem ihre oftmals kräftige rote Farbe hatte es der BZS angetan. Inzwischen weiß sie, dass diese Region nach dem Alten Land die zweitgrößte Obstanbaufläche Deutschlands darstellt.
Kloster Birnau / Meersburg / Schloss Hersberg, Immenstaad
Weiter ging es via Lindau, wo die Insel ausgespart wurde, über die Landesgrenze hinüber nach Bregenz auf das der BZS bereits vertraute Gebiet. Sie hatte den weiteren Streckenverlauf im Kopf und zeigte sich überrascht, als das Navi sie nach links auf eine Straße abbiegen lassen wollte, die sie zwar kannte, jedoch nicht fahren wollte. Deshalb ignorierte sie das Navi an dieser Stelle und fuhr weiter geradeaus. Wenig später kehrte sie an anderer Stelle etwas überraschend auf die Navi-Route zurück, weil dieses einen Abschnitt vorgesehen hatte, den sie selbst nicht auf ihrem Radarschirm hatte. Leider verpasste sie dann die von ihr, aber nicht vom Navi vorgesehene Abzweigung auf die ruhige Nebenstrecke über Buch nach Alberschwende. Deshalb fuhr sie weiter nach Schwarzach und folgte dort dem Navi Richtung Bregenzerwald. Dadurch geriet sie auf einen ihr unbekannten Streckenabschnitt, der sie rasch an Höhe gewinnen ließ. Am Ende dieses Abschnitts mündete die Straße schließlich oberhalb des Achraintunnels auf die B 200. Das gefiel der BZS nicht, weil diese Straße von Autos und Lkws sehr stark frequentiert wird, aber da musste sie dann wohl oder übel durch. In Alberschwende hatte sie dann fast alle Höhenmeter dieser Etappe gemeistert. Voller Freude begab sie sich daher auf die Abfahrt hinunter nach Egg. Dort warteten am Ortseingang noch ein paar Höhenmeter, bevor sie hinter der Ortsmitte nach links in Richtung ihres Zielortes Familienbauernhof Köss Schertler abbog. Dieser liegt ein gutes Stück oberhalb des Ortes, aber mit dem Hochgefühl, diese dreitägige Tour geschafft zu haben, meisterte sie auch den letzten giftigen Anstieg und erreichte so total glücklich ihr Ziel, wo sie von ihrer Ehefrau und den Gastgebern herzlich empfangen wurde.
Rathaus Kressbronn / Wasserburg / Obstanbau / Landesgrenze DEU – AUT / Bregenz / am Ziel