Nach einem ausgiebigen Frühstück, einem kleinen Spaziergang durch die Stadtmitte bei Tageslicht sowie einer groben Reinigung des Rennrads startete die Bergziegenschnecke zu ihrer zweiten Etappe, deren Ziel in Überlingen am Bodensee lag. Die Distanz war identisch mit jener vom Vortag, aber es warteten nahezu 50 % mehr Höhenmeter. Die Wettervorhersage war besser bzw. freundlicher als für den Vortag, was der Stimmung zuträglich war. Die Beine fühlten sich noch etwas schwer an, aber darauf wurde keine Rücksicht genommen. Das Strecken- bzw. Höhenprofil dieser Etappe hatte bereits aufgezeigt, dass der weitaus überwiegende Anteil der Höhenmeter schon auf den ersten gut 50 Kilometern zu meistern sei. An ein Einrollen analog zur ersten Etappe war daher nicht zu denken. Die BZS hatte gerade einmal gut zwei Kilometer zurückgelegt, als sie nach links abbog und direkt in der ersten kräftigen Steigung unterwegs war. Als Kaltstart empfand sie dieses! Ungefähr dreieinhalb Kilometer später erreichte sie Vollmaringen und damit die erste Höhe.
In Eutingen verhinderte eine Baustelle über die komplette Straßenbreite das vorgesehene Weiterfahren und zwang die BZS damit zu einer Umfahrung. Diese gelang dank ihres guten Orientierungssinns ganz gut, führte die BZS allerdings über einen nicht asphaltierten Waldweg hinab ins Tal. Das war etwas abenteuerlich und so waren sowohl Konzentration als auch Geschicklichkeit gleichermaßen gefordert. Eine Pause bot sich dort nicht an, obwohl es einen wirklich netten Platz dafür gab: ’s Häusle fürs Päusle!
Nachdem die BZS auf die eigentliche Route zurückgefunden hatte, fuhr sie weiter in Richtung Balingen. Sehr unangenehm war dabei eine Senke abseits der Hauptstraßen. Mit 15 % Gefälle ging es dort hinunter: Rätselfrage: Wie sah es wohl jenseits der Senke aus? Ohne Rucksack hätte die BZS es wohl dort hinauf geschafft, aber mit dem Ballast des Rucksacks gelang es ihr nicht, weshalb sie absteigen und ihr Rennrad einige Meter schieben musste. Keine Schande! Irgendwo vor Balingen machte sie auf einem Parkplatz eine Pause, wobei der Rucksack abgelegt wurde. Das tat gut. Hinter Balingen kam dann noch Weilstetten. Balingen-Weilstetten ist ihr aus der Handball-Bundesliga bekannt. Und dort begann der Aufstieg zum höchsten Punkt des Tages, dem Lochenpass. Zunächst folgte die BZS einem Radweg, welcher dann jedoch unerwartet in einen Waldweg mit Geröll überging. Radwege sind folglich nicht immer sinnvoll bzw. geeignet. Dort fanden die Reifen nicht mehr den benötigten Halt, so dass zum zweiten Mal an diesem Tag abgestiegen und geschoben werden musste. Immerhin führte der Waldweg jedoch zurück zur Passstraße, die ab diesem Punkt befahren wurde. Jene war eine schöne, weil auf die Steigungsprozente bezogen sehr gleichmäßige Serpentinenstrecke. Die BZS mag solche Straßen und so schneckte sie sich stetig hinauf zur auf 884 m gelegenen Passhöhe. Damit war der schwere Teil dieser Etappe gemeistert.
Nach einer verdienten Rast radelte die BZS via Ober- und Unterdigisheim – Nusplingen – Bärenthal weiter gen Süden und damit gen Bodensee. Über ca. 25 km fuhr sie dabei sehr stetig abwärts, aber kurz vor Neuhausen ob Eck wurde es noch einmal anstrengend, denn das Gelände wurde wellig mit teilweise etwas giftigen Steigungen, die gerade zu diesem Zeitpunkt Körner kosteten. Aber es gab ja keine Alternative. Über Stockach gelangte die BZS schließlich in Ludwigshafen an den Bodensee. Der erste Blick auf den See löste durchaus eine gewisse Erleichterung aus, aber einige Kilometer waren am Bodensee entlang noch zurückzulegen. Und auch diese verliefen nicht nur flach. Als besonders beeindruckend empfand die BZS dabei den dortigen Obstanbau, wobei ihr vor allem sehr rote Äpfel ins Auge stachen, die dann in kaum vorstellbarer Dichte an den kurz gehaltenen Bäumen darauf warteten, geerntet zu werden. Schließlich war Überlingen erreicht, wo das Navi die BZS zielgerichtet zum gebuchten Hotel in Ufernähe lenkte. Der Empfang durch die dortige Mitarbeiterin war überaus freundlich und unterstützend, denn der BZS wurde sogar ihr Rucksack abgenommen. Rennrad erneut in einer Garage abstellen, einchecken, Bekleidung ablegen und duschen bildeten den gleichen Ablauf wie am Vortag. Jedoch waren die Klamotten hier bei weitem nicht so nass wie am Vortag, denn unterwegs hatte es lediglich einige verirrte Regentropfen gegeben. Das Rennrad hatte dagegen, vor allem durch die Umfahrung der Baustelle über den Waldweg, einigen Dreck gesammelt.
Natürlich galt es nach dieser quasi „Königsetappe“ auch an diesem Abend die Energiespeicher neu zu füllen, um am nächsten Tag die dritte und letzte Etappe zu bewältigen. Empfohlen wurde der BZS dafür der am Landungsplatz gelegene Italiener CINEGRETH. Am Ufer des Bodensees entlang, dabei nach dem Tagwerk die Abendstimmung genießend, spazierte die BZS zum Landungsplatz. Mit einem leckeren Abendessen sowie einem Suser vom Kaiserstuhl feierte sie diesen Tag. Für den Rückweg wählte sie den Fußweg an der Straße zwecks Perspektivwechsel.
Karte aus Komoot-App / Karte aus Connect IQ-App
Am nächsten Morgen …
Pflanzen- bzw. Kakteenhaus inklusive wichtigem Hinweis!!!